Die Zuschauer sahen aber zunächst ein sehr schwaches Spiel zwischen den Strafräumen ohne große Torraumszenen. Not gegen Elend – diesem Urteil wurde die erste Halbzeit gerecht. Die Schönower hatten zwar mehr Spielanteile und wurden gefährlich, wenn sie über den rechten Flügel kamen, aber die umformierte Göritzer Abwehr hielt dagegen. Silvio Ulrich rettete zweimal in letzter Sekunde vor seinem einschussbereiten Gegenspieler (15.).
Erst ein Missverständnis im Göritzer Mittelfeld servierte den Gästen die erste richtige Torschussmöglichkeit, aber der Ball ging weit über das Tor (21.). Im Vorwärtsgang war Eintracht zu harmlos, das gesamte Offensivspiel ruhte allein auf der Achse Tino Dähn-Karsten Döring. So gab es in der ersten Halbzeit nur einen echten Göritzer Torschuss: Nach Freistoß von Dähn schoss Plöger im Nachschuss weit über das Gästetor (32.).
So plätscherte das Spiel dahin. Schönow konnte seine Feldvorteile kaum in Chancen und schon gar nicht in Tore ummünzen. Der junge Neuse rechtfertigte das Vertrauen des Trainers kurz vor der Pause, als er einen Hinterhaltschuss (42.) und – nach einem Fehler von Stefan Ulrich, der zu weit weg vom Gegenspieler stand – auch einen 14-Meter-Knaller toll parierte (45.).
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Nach einer Schönower Ecke hielt Neuse großartig und leitete sofort mit weitem Abschlag den Konter ein. Dähn passte überlegt in den Lauf von Plöger, der frei durchstürmte und mit seinem Schuss ins lange Eck das völlig überraschende und deshalb um so mehr bejubelte 1:0 erzielte (47.). Jetzt musste Schönow mehr machen. Erneut war es ein Göritzer Fehler, der den Ausgleich beschwörte: Nach einer Ecke trat Stefan Ulrich im Strafraum über den Ball, doch sein Gegenspieler setzte das Leder aus 12 Metern am Tor vorbei (55.).
Auf der Gegenseite scheiterte Tino Dähn mit einem Freistoß am Schönower Keeper Andy Scara (59.). Nach einer Stunde waren die Gäste beständig am Drücker, Göritz kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, doch gerade die jungen Spieler hatten konditionelle Nachteile.
Göritzer Entlastungsangriffe wurden sehr selten, so dass sich der Schönower Libero Tino Krause mit in den Angriff einschalten, seine Kopfballstärke aber nicht ausspielen konnte. Dennoch Riesenchance für die Gäste nach einem schnell ausgeführten Freistoß, aber der Göritzer Torwart warf sich mutig ins Getümmel und parierte den Schuss von der Fünfmeterraum-Linie (75.). In den Schlussminuten versuchte Trainer Kluge Zeit zu schinden und brachte noch Tietz und Michaelis. Dennoch war Schönow dem Ausgleich nahe. Doch Neuse lenkte einen Kopfball mit schöner Parade noch zur Ecke (88.). In der Nachspielzeit hätte der ebenfalls eingewechselte Gordon Kannemann alles klar machen können. Nachdem er schon zwei Schönower und den Keeper ausgespielt hatte, rettete noch ein Verteidiger auf der Torlinie (90.).
Dann endlich kam der heiß ersehnte Schlusspfiff und Göritz feierte den wichtigen Heimsieg, den man sich mit hohem kämpferischen Einsatz und einer tadellosen Moral aller Mitstreiter zurecht erarbeitet hatte.