„Was soll ich noch sagen“, meinte Trainer Egbert Kluge kopfschüttelnd. „Wer 2:0 führt, darf durch solche individuellen Fehler nicht verlieren.“ Dennoch gestand er seinen Männer zu, eine Leistungssteigerung gegenüber vorherigen Partien gebracht zu haben.
Die Göritzer begannen offensiv. Gefahr produzierte man aber nur, wenn die Strafraumgrenze überwunden wurde. Als sich die Bernauer dann nur mit einer Notbremse zu helfen wussten, traf Kannemann vom Elfmeterpunkt zum 1:0 (20.). Drei Minuten später verpasste er per Kopfball das Tor aber knapp. Doch Döring traf. Bei einer Flanke lief er an den Fünfmeterraum und spitzelte zum 2:0 (30.) ein. Dann nahm aber das Schicksal seinen Lauf. Silvio Ulrich lieferte einen resoluten Part als letzter Mann, klärte brenzlige Situationen, nahm dabei sogar eine gelbe Karte in Kauf. Aber seine Mitspieler agierten unentschlossen. Sie überließen den Gästen den Bereich zwischen Mittellinie und Strafraum. Selbst an der Strafraumgrenze zu wenig Widerstand. Der FSV nutzte das zum 2:1 (33.) und 2:2 (45.), hatte aber im Göritzer Keeper Schröder einen Erfüllungsgehilfen.
Damit hatte man den Favoriten, wieder aufgebaut. Ein Doppelschlag mit 20-m-Schuss (57.) und nach Überlaufen von Silvio Ulrich (59.) brachte das 2:4. Mohnke, für Peter Jaroschewski eingewechselt, brachte neuen Göritzer Schwung. Doch die letzte Konsequenz, der direktem Zug zum Tor fehlte. Und als Kannemann in Nahdistanz in Ballbesitz kam, hämmerte er das Leder ans Lattenkreuz. Bezeichnend für die Eintracht-„Stärke“.