Und es hätte sogar noch effektiver laufen können. Am 2. Spieltag vergaben die Borussia-Kicker die Möglichkeit, mit FSV Bernau und Rot-Weiß Prenzlau ein Spitzentrio zu bilden. Gegen Union Klosterfelde hatte man früh zugeschlagen und das knappe 1:0 bis an das Ende der regulären Spielzeit gerettet. Doch die Unioner gaben sich nicht auf, kämpften in den Schlussminuten stärker als die Gastgeber und erköpften sich durch Knie buchstäblich bei der letzten Flanke im Spiel das 1:1.
Letztlich ein gerechtes Remis. Die Criewener ließen sich mit zunehmender Zeit in der 2. Spielhälfte das Zepter des Handelns aus der Hand nehmen. Nach großartiger erster Halbzeit fragte man sich, warum. Schon in der 4. Spielminute hatte Schneider nach mustergültiger Vorarbeit von Lück auf dem linken Flügel und anschließender Flanke das 1:0 erzielt.
Ein Start nach Maß, der die Gäste verunsicherte. Sie zeigten sich kampfstark, wählten aber auf dem eng bemessenen Criewener Platz die falschen taktischen Mittel. Zu viel über die Mitte. Dort wurde es vielbeinig und eng. Flügelläufe der Klosterfelder hatten Seltenheit. Außerdem verfiel man in zu viele Diskussionen über Misslungenes. Und Schiedsrichter Harting pfiff angeblich auch immer verkehrt. Er blieb zwar konsequent, hätte aber besser daran getan, den Meckerern eher die gelbe Karte zu zeigen. So schaukelte sich die Stimmung unnötig hoch. Für Criewen verpasste Lück (12.) per Drehschuss aus Nahdistanz eine mögliche Resultatsverbesserung. Andererseits hatten die Unioner zwei Mal den Pfosten im Weg.
Nach ausgeglichenen Chancenanteilen zu Beginn der 2. Halbzeit ein erstes Achtungszeichen der Kosterfelder. Sie wurden offensiver. Nach einem Schubser im Strafraum ein umstrittener Elfmeter für sie. Aber Mehmet Karakurth, einer der agilsten, doch auch zu ballverliebten Spieler auf dem Platz, knallte das Leder an den Pfosten. Mit viel Einsatz retteten die Borussia-Kicker die knappe Führung Richtung Abpfiff. Dabei ließen sie sich aber von der offensiven Einstellung abbringen. Nahezu eine Dauerbelagerung durch die Gäste in den letzten zehn Minuten. Schulterzucken auf der Trainerbank. „Das musste ja so kommen“, hieß es aus der Masse heraus.
„Na endlich“ meinten dagegen die Klosterfelder Auswechsler. „Schon in Berrnau hatten wir so viele Chancen und verloren. Da musste es jetzt wenigstens ein Remis werden. Sonst würde uns diese Seuche noch weiter an den Töppen kleben.“