„Wir wollen den Gegner kommen lassen um zunächst Kräfte zu sparen“, umschrieb Eintracht-Trainer Egbert Kluge die taktische Marschroute für seine Elf. „Ich habe kaum Auswechselmöglichkeiten, da kann ich kein Risiko eingehen.“ Und er sollte damit die richtige Wahl getroffen haben. Die Gäste stürmten vehement an, agierten dabei aber nach schnellen Flügelläufen vor oder im Strafraum viel zu schnörkelhaft und überhastet. Nachdem Schwebe (3.) und Hornburg (5.) den Werneuchener Keeper ergebnislos getestet hatten, entfachten die Gäste ein Angriffsfeuerwerk. „Wie viel Chancen braucht ihr denn wieder, um ernsthaft für Gefahr zu sorgen“, brüllte aber ihr Trainer zornig. Die Göritzer waren phasenweise in der Nähe des eigenen Strafraums eingeschnürt.
Dann aber klingelte es. Erfahrung zahlte sich aus. Tino Dähn zirkelte einen Eckball passgerecht in den Strafraum, Markus Schwebe sprang zum Kopfball hoch (sein Bewacher nicht) und traf passgerecht in den oberen linken Winkel zum 1:0 (30.). Schon eine Minute darauf verpasste Reich nach schnellem Zuspiel durch Hornburg das mögliche 2:0. Dann wollte Siebert einen Pass von Stefan Ulrich direkt nehmen, was misslang (36.). Kurz vor der Pause machte er es aber besser. Ein von halb rechts gefühlvoll hereingebrachter Dähn-Freistoß segelte am Fünfmeterraum über eine ganze Spielertraube hinweg, an deren Ende Siebert hereinlaufend nur noch den Fuß hinhalten musste – 2:0 (40.).
Halbzeit zwei war dagegen eine Mischung schwindender Kräfte und verfehlter Taktik der Eintracht. Die Gäste erliefen sich Chancen im Minutentakt. Zu oft wurde der Ball durch die Göritzer einfach nur nach vorn geschlagen. Das 1:2 (60.) war folgerichtig, kam aber für Göritz zu früh. Nun wollten es die Gäste mit aller Macht. Hilfe kam dabei vom Schiedsrichter-Assistenten. Ein Klosterfelder Spieler schoss das Leder ins Aus, bekam aber Einwurf zugesprochen. Die Göritzer protestierten, die Gäste agierten: Schneller Einwurf, ein Haken im Strafraum und 2:2 durch Karakurth (75.).
Der Mann an der Linie hatte nicht das Kreuz, die offensichtlich erkannte Fehlentscheidung zurück zu nehmen. Nach Spielende dazu befragt, kamen nur Ausreden. In der Folgezeit machten die Göritzer aber einen weiteren Fehler, wurden zu offensiv, anstatt das Remis abzusichern. Kannemann hatte gerade mit artistischem Einsatz den Ball knapp verpasst. Schneller Gegenzug, Grundliniendurchbruch der Gäste, Flanke Richtung Elfer, Treffer zum 2:3 (88.). Auch in den drei Nachspielminuten konnte das nicht mehr korrigiert werden.