Zunächst hatten die knapp 200 Besucher auf dem Havelsportplatz mehr Freude an der warmen Frühlingssonne als am Spiel.
Die Bernauer präsentierten sich äußerst defensiv und destruktiv. So hatten die Hausherren klare optische Vorteile, zeigten auch einige gefällige Kombinationen, entwickelten allerdings keinerlei Torgefahr. Während sich Stefan Elor noch bemühte, für Durcheinander in der lange Zeit sehr disziplinierten FSV-Abwehr zu sorgen, wirkte sein Sturmpartner Dennis Wilke über die gesamten 90 Minuten hinweg fast wie ein Fremdkörper. Zudem konnten Philipp Kühl und Dirk Müller aus dem Mittelfeld auch keine präzisen Zuspiele liefern. Beide Mannschaften hatten Probleme mit dem holprigen Untergrund. Nachdem Kwasniewski die erste nennenswerte Offensivaktion der Gäste mit einem Schuss in die Wolken abgeschlossen hatte (25.), fiel fast wie aus dem Nichts das 0:1. Nach einem energischen Vorstoß von Jonas waren drei Zehdenicker Abwehrspieler nicht in der Lage, Statujev am Torschuss zu hindern. Der flach getretene Ball landete unhaltbar in der linken Torecke.
Die zweite Hälfte begann mit einem Aufreger, denn der nicht gerade souverän wirkende Unparteiische verweigerte den Gastgebern einen Strafstoß. Doch nun waren die Zehdenicker drückend überlegen. Allerdings gelang es ihnen in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte erneut nicht, das von Lewin gehütete FSV-Tor in Gefahr zu bringen.
Für Belebung sorgten erst die Einwechslungen von Seeger und Mielke. Zunächst fand Seeger nach tollem Einsatz aber auch keinen Abnehmer für sein Zuspiel (58.). Nach einer schönen Aktion von Elor, der in der Rolle hinter den Spitzen wesentlich effektiver agieren konnte, blockten die Bernauer die Flanke zwar wieder ab, doch aus 14 Metern setzte der nachrückende Krüger das Leder mit seinem schwächeren rechten Fuß unter die Latte - 1:1 (61.). Nun wurde es immer lebhafter. Nach tollem Doppelpass mit Mielke scheitere Elor am gut reagierenden Lewin. Eine Viertelstunde vor Schluss schaffte es Schugk, sich vom Feld zu meckern. Und nur zwei Minuten später sah auch Kwasniewski nach einem üblen Foul an Elor die gelb-rote Karte.
In doppelter Überzahl drohte den Hausherren die Zeit davon zu laufen. Seeger scheiterte an Lewin (82.) und Krüger verfehlte den Kasten nur knapp (88.). Kaum hatte die Nachspielzeit begonnen, da passierte es doch: Eine Freistoßflanke von Müller flog über Freund und Feind hinweg in Richtung Toraus. Am hinteren Pfosten lauerte aber der Zehdenicker Kühl, nahm das Leder mit dem Oberschenkel an und wurschtelte es irgendwie zum 2:1 über die Linie (90.).