Das beste am Prenzlauer Spiel waren noch die drei gewonnenen Punkte. Ansonsten sahen die Zuschauer bei schönstem Spätsommerwetter ein konfuses Spiel ihrer Elf, die zum Schluss um den Sieg bangen musste.
Dabei hatte alles nach Maß begonnen. Nach Flanke von Johannes Persecke von der linken Seite stieg Guido Höppner zum Kopfball gegen zwei Zepernicker hoch. Die Bogenlampe landete – überraschend auch für den Gästetorwart – zum 1:0 im Netz (3.). Das sollte doch Auftrieb geben. Ein schöner 16-Meter- Schlenzer von Arek Kondraciuk ging knapp rüber (5.), ein Treffer von Sebastian Leege wurde wegen Abseitsposition nicht anerkannt (6.), ein toller Kopfball von Ingo Wewiorra nach Leege-Eckball strich um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (12.).
Doch nach einer Viertelstunde hatten sich die Gäste vom frühen Rückstand erholt. Aus einer sehr massiven, kompromisslosen Abwehr suchten sie den Konter. Zudem störten sie das Prenzlauer Spiel frühzeitig und in konsequenter, enger Manndeckung, nicht nur gegen die Stürmer, sondern auch gegen Spielmacher Wewiorra.
Einen Schuss der Gäste konnte der diesmal fehlerlose Martin Rapp im Rot-Weiß-Tor parieren (15.), bei einem Freistoß von rechts hatte Prenzlau Glück, dass Freund und Feind verpassten (17.). Und bei einem erneuten Konter mit abschließenden 18m-Schuss zeichnete sich wieder Rapp aus (21.).
Der zuletzt viel gelobte Johannes Persecke hatte es in der Sturmmitte diesmal sehr schwer. Sein Können deutete er in der 24. Minute an, als er zwei Gegner aussteigen ließ, sein Schuss von der Strafraumgrenze aber knapp das Ziel verfehlte. Prenzlau immer dann stark, wenn flach, schnell und direkt, am besten sogar im Doppelpass gespielt wurde. So kam der aufgerückte Verteidiger Dirk Maziarczyk aus Nahdistanz zum Schuss, doch der Ball wurde noch zur Ecke abgefälscht (29.).
Danach aber viel Leerlauf bei den Gastgebern. Zepernick war schon Ende der ersten Halbzeit dem Ausgleich nahe. Erst setzten die Gäste im Konter den Ball übers Tor (42.), dann konnten sie sich den Ball im Prenzlauer Strafraum über mehrere Stationen zuspielen, doch Rapp reagierte glänzend (44.).
Nach dem Wechsel schreckte ein Pfostenschuss der Gäste die Prenzlauer auf (48.). Sie mussten mehr tun, um den kostbaren Vorsprung wenigstens zu behaupten. Nach Kombination über Raik Werth und Frank Wagner köpfte Persecke vorbei (51.). Nach Höppner-Flanke von rechts stieg erneut Persecke zum Kopfball hoch – diesmal landete der Ball am Pfosten (54.). Ein Doppelpass brachte Gefahr, aber Kondraciuk setzte den Ball aus acht Metern rüber (55.). Und ein 20m-Schuss des Polen landete in den Armen des Gästekeepers (59.). Damit hatte Rot-Weiß aber sein Pulver verschossen. Die Gäste wurden stärker und stärker und drückten auf den Ausgleich. Prenzlau stand aber gut in der Abwehr, ließ kaum richtige Chancen zu, konnte sich aber aus der Defensive auch nur selten befreien.
Rapp parierte zwei Distanzschüsse (65., 67.). Auf der Gegenseite wehrte der Zepernicker Torwart einen Schuss von Kondraciuk mit dem Fuß ab (71.). Durch die konsequente Manndeckung gegen Wewiorra lief diesmal mehr über den polnischen Neuzugang. Sein schön gezirkelter Freistoß landete aber genau in der Torwartecke (82.). Höppner hatte noch die große Chance zum 2:0, schob im Konter gegen zwei Mann den Ball aber am leeren Tor vorbei. Fazit: Schwaches Spiel, noch schwächeres Schiedsrichterkollektiv – aber ganz wichtige drei Punkte.