So viele Zuschauer hatte das Uckerstadion lange nicht mehr gesehen. Gut 450 Fußballfans wollten gestern Nachmittag das Spiel des Landesligaabsteigers gegen einen der Staffelfavoriten sehen. Doch das Spiel plätscherte zunächst ereignislos dahin, Strafraumszenen waren Mangelware. Beide Abwehrreihen dominierten: Hans-Jürgen Persecke (Rot-Weiß) und Sven Schröder (VfB) hielten als umsichtige Libero ihre Verteidigung zusammen.
Erste Prenzlauer Chance für Guido Höppner nach Vorlage von Ingo Wewiorra, aber der Schuss ging vorbei (11.). Einen 18 m-Freistoß von Hans-Jürgen Persecke parierte VfB-Keeper Daniel Zimmermann sicher (14.). Auf der Gegenseite verfehlte ein 17 m-Schuss von Guido Reich das Ziel (16.). Und eine lange Flanke aus der eigenen Hälfte von Mathias Schröder unterschätzte Torwart Martin Rapp, doch der aufspringende Ball ging auch am Tor vorbei (18.). Zwingende Chancen waren das aber alles nicht. Der VfB enttäuschte und spielte zu behäbig und passiv. Bei Rot-Weiß fehlte der Druck aus dem Mittelfeld. VfB-Spielmacher Guido Reich erfüllte die Erwartungen nicht und war bei Frank Wagner weitgehend abgemeldet.
Erste echte Torchance erst nach 30 Minuten. Wagner wurde am Strafraum nicht angegriffen und zog ab. Den abgefälschten Ball konnte Zimmermann gerade noch vor dem heranstürmenden Höppner abwehren. Den nächsten guten Angriff der Gastgeber leitete Guido Ernst auf der rechten Außenbahn ein. Seine scharfe, flache Eingabe setzte Höppner im Fallen denkbar knapp am Pfosten vorbei ins Aus (32.). Und fünf Minuten später musste Zimmermann noch einmal Kopf und Kragen riskieren und vor Höppner retten (37.).
Die letzten guten Szenen vor der Pause hatten aber die Gramzower. Michael Bathke stürmte über rechts und flankte, Steffen Eggersdorf köpfte knapp über die Querlatte (43.). Dann Freístoß für den VfB am Strafraum nach Foul an Eggersdorf, aber erneut verfehlte Reich nur knapp (44.).
In der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel passierte gar nichts. Dann wechselte Trainer Olaf Schulz Sebastian Sohn für Ralf Marquardt und bewies ein glückliches Händchen. Eine Minute später stürmte Sohn über links durch, passte flach auf Höppner, der sich durchsetzen und das 1:0 erzielen konnte (59.). Nur eine Minute später landete ein Abschlag von Zimmermann genau vor den Füßen von Sebastian Sohn, der auf Johannes Persecke abspielte. Dieser traf zum 2:0 (60.). Mit diesem Doppelschlag war die Partie entschieden.
Der VfB zwar danach sehr bemüht, aber ideenlos. Nur der eingewechselte Ronny Kuehnke konnte nach Flanke von Maik Zürner per Kopfball auf 2:1 verkürzen (76.). Riesenchance noch für Rot-Weiß, als die Prenzlauer einen VfB-Freistoß abfingen und schnell konterten. Doch Höppner scheiterte völlig frei an Zimmermann (87.).