Wenn man auf Gegners Platz vier Tore erzielt, darf man solch ein Fußballspiel normalerweise nicht mehr aus der Hand geben und muss mit drei Punkten nach Hause fahren. Das schaffte Landesklasse-Aufsteiger SV Boitzenburg leider nicht. Mit einem 4:4 kehrte die Mannschaft aus Werneuchen zurück. Gegen eine überaus kompromisslos und in einigen Situationen auch unfair agierende Gastgeberelf geriet der SVB durch ein Kopfballtor des Werneuchers Krüger (5.) schon früh mit 0:1 in Rückstand. In der 13. Minute nutzte Hingst eine Ecke von M. Drescher und besorgte mit einem Volleyschuss das 1:1. Als in der 28. Minute der an diesem Tag sehr agile Hingst nur durch Foulspiel im Strafraum gebremst werden konnte, verwandelte der gefoulte Spieler selbst den Strafstoß zur 2:1-Halbzeitführung.
Leider verletzte sich Boitzenburgs Torhüter Hans nach rüdem Foul eines Werneucheners und musste die Partie unter Schmerzen zu Ende spielen, da kein Wechselspieler mehr zur Verfügung stand. Eine Minute war in der zweiten Hälfte absolviert, da erhöhte Voigt sogar auf 3:1. Doch die Freude über diese komfortable Führung währte nicht lange, denn schon im Gegenzug gelang dem Gastgeber, nach einem groben Schindler-Fehler, durch Krüger der 2:3-Anschlusstreffer.
Aber damit nicht genug an Ärgernissen: In der 48. Minute bekam die SVB-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone und zu allem Überfluss entschied der sichtlich überforderte Schiedsrichter Reichert aus Borgsdorf auf Foulstrafstoß. Diese äußerst umstrittene Möglichkeit nutzte Schwarz zum 3:3-Ausgleich.
In der Folgezeit bewiesen die Boitzenburger viel Moral und besaßen durch Voigt und M. Drescher zwei sehr gute Möglichkeiten, um erneut in Führung zu gehen. Nach dem Wechsel – Krüger kam für Köppen (72.) – erhöhte der SVB noch einmal den Druck und schaffte tatsächlich in der 78. Minute die erneute Führung durch Hingst zum 4:3. Es gelang aber nicht, diesen Vorsprung in der restlichen Spielzeit zu verteidigen. In der 80. Minute war es Werneuchens Spielführer Mebe, der mit seinem Tor den 4:4-Endstand herstellte. Es ist müßig, den Gemütszustand auf Boitzenburger Seite nach dem Schlusspfiff zu beschreiben, denn hier war an diesem Punktspieltag weitaus mehr drin als nur der letztlich unbefriedigende eine Zähler.