Mit 3:0 gewann der VfB Gramzow sein erstes Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Boitzenburg und bleibt nach zwei Punktspielen und einem Pokalduell weiter unbezwungen. Der Außenseiter wehrte sich zumindest eine Halbzeit lang tapfer und bestätigte die Leistung aus dem Auftaktspiel gegen Häsen.
Die Favoritenrolle war klar verteilt, denn während VfB-Trainer Johann Ruff den kompletten Kader zur Verfügung hatte, gab es beim Neuling bereits am 2. Spieltag arge Personalprobleme. Torjäger Tim Hingst verletzt, Libero Dietmar Köppen erkrankt. Der 27-jährige Stürmer Enrico Hans musste erneut den beruflich verhinderten Torwart ersetzen, machte seine Sache aber gut.
Der Neuling verkaufte sich teuer und hatte die erste große Chance. Doch Tobias Rakow köpfte das Leder nach einem Eckball nur an die Querlatte (8.). Dann zwei verheißungsvolle Gramzower Angriffe: Maik Zürner passte genau in den Lauf von Mario Schneider, der aber am toll reagierenden Hans scheiterte (16.). Ronny Kühnke spielte weit nach rechts auf Michael Bathke, doch Hans konnte den Schuss aus spitzem Winkel erneut parieren (18.). Auf der Gegenseite wurde ein Schuss von Daniel Sokolowski zur Ecke abgefälscht (20.).
Das Spiel war recht zerfahren. Die Gramzower Abwehr wackelte bei hohen Bällen. Torwart Daniel Zimmermann unterlief mehrfach Flanken. Die Gäste konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Dann aber das 1:0 durch Zürner nach einem Eckball (23.). Der 23-jährige Stürmer hatte gleich danach die Vorentscheidung auf dem Fuß, traf aber zuerst aus 18 Metern nur die Latte (25.), dann parierte der Boitzenburger Torwart per Fußabwehr (28.).
Die Gäste erholten sich wieder von dem Rückstand und hatten ebenfalls durch Sokolowski – der in René Kauschke einen sehr unbequemen Gegenspieler hatte – gute Chancen. Aber zuerst lenkte Zimmermann den Schuss noch zur Ecke (31.), dann verstolperte der Boitzenburger in guter Position den Ball (36.) und verzog danach aus dem Hinterhalt (44.).
In der zweiten Halbzeit dominierten dann aber die Gastgeber deutlich. Boitzenburg hatte schon im Spielaufbau große Probleme, die Pässe auf die Sturmspitzen kamen selten an. Spielmacher Sandro Drescher musste immer wieder mit in die Spitze gehen.
Die Gramzower attackierten zudem frühzeitig und energisch.Das von Trainer Ruff geforderte Flügelspiel führte zu guten Möglichkeiten. Bathke zog auf rechts davon, sein Schuss ging aber am langen Pfosten vorbei ins Aus (47.). Dann kam Kühnke nach einem Abwehrfehler frei zum Schuss, doch die Gästeabwehr lenkte zur Ecke ab (49.). Als aber der trickreiche Bathke nach einem Solo von den Beinen geholt wurde, schlenzte Zürner den 18-Meter-Freistoß unhaltbar zum 2:0 ins Boitzenburger Tor (56.).
Es folgte die beste Gramzower Phase: Der nächste Zürner-Freistoß verfehlte sein Ziel nur um Zentimeter (58.). Nach Flanke von Kauschke zog Kühnke direkt ab – knapp vorbei (60.) Dann wunderschöner Pass von Zürner auf den völlig frei stehenden Kühnke – aber wieder vorbei (63.).
Nach Zuspiel von Zürner auf den eingewechselten Daniel Ruff konnte dieser freistehend aus Nahdistanz Torhüter Enrico Hans nicht überwinden (71.). Mathias Schröder legte von der Grundlinie überlegt auf Sven Schröder zurück, dessen Hinterhaltschuss übers Tor hinweg ging(73.). Nach gefühlvoller Flanke von Ruff war aber Sven Lüdecke zur Stelle und traf zum verdienten 3:0 (74.).Die Sache war entschieden, der SVB konnte das Zimmermann-Tor nicht mehr gefährden.
Die Gastgeber hätten ihren Sieg noch ausbauen können. Ruff passte auf Zürner, der schoss aber von der Strafraumgrenze über das Tor (85.). Bathke versuchte es direkt und aus der Drehung – aber auch hier fehlten einige Zentimeter. Es blieb beim klaren Sieg der Gramzower.
Trainer Johann Ruff (Gramzow): "Auf Grund unserer spielerischen Überlegenheit in der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Ein Extra-Lob für Neuzugang René Kauschke, der seine Aufgabe erfüllte und dem Boitzenburger Stürmer Daniel Sokolowski kaum eine Chance ließ."
Trainer Dieter Fritsch (Boitzenburg): "Eine Halbzeit lang haben wir gut mitgespielt. Nach der Pause wurden unsere Grenzen aufgezeigt. Wir hatten uns viel vorgenommen, doch im Angriff hatten wir kein Durchsetzungsvermögen. Beim entscheidenden Pass fehlte es an Genauigkeit. Wir müssen noch viel lernen."