Beim VfB Gramzow wird man sich nach dieser 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Göritz mächtig ärgern. Denn der bislang souveräne Tabellenführer TuS Sachsenhausen verlor sein erstes Spiel – und das ausgerechnet gegen den weit abgeschlagenen Tabellenletzten SV Boitzenburg – zu Hause 1:2. Bei einem Sieg hätte Verfolger Gramzow bis auf sechs Punkte an die Sachsenhausener herankommen können. Da aber auch Templin und Joachimsthal verloren, änderte sich an der Tabellenspitze der Landesklasse Nord nichts.
Der VfB begann druckvoll. Es gab einige turbulente Szenen im Göritzer Strafraum. Besonders Ex-Torwart Steffen Eggersdorf wirbelte als Angreifer mächtig und war nur schwer zu stellen. Als Eggersdorf später verletzt ausschied, war das ein herber Verlust für den Gramzower Angriff (30.). Ganz klare Einschuss-Chancen hatte der VfB aber nicht. Mike Tietz (gegen Maik Zürner), Silvio Ulrich (gegen Michael Bathke) und Mike Urbicht (gegen Eggersdorf) machten ihre Sache gut, dahinter stopfte Libero Heino Bütow die Löcher.
Und auch Göritz versteckte sich nach den letzten Erfolgen nicht. René Mangliers hatte die erste Kopfballchance (9.). Auf der Gegenseite traf Bathke nach Flanke von Daniel Ruff den Ball nicht richtig (12.). Eine Schwalbe von Eggersdorf sorgte dann für höchste Gefahr vor dem Göritzer Tor. Doch den Freistoß aus 18 Metern setzte Maik Zürner knapp über das Tor (15.). Einen Zürner-Schuss konnte Eintracht-Torwart Christian Meyer im Nachfassen parieren (18.).
Der VfB machte das Spiel, aber Göritz lauerte auf Konter. Mangliers scheiterte mit seinem 20-m-Schuss an VfB-Torwart Daniel Zimmermann (21.). Dann aber stürmte Jens Hornburg frei durch, der VfB reklamierte vergeblich auf Abseits. Doch der Göritzer behielt nicht die Nerven und scheiterte kläglich an Zimmermann. Das hätte die Führung sein müssen, die aber dennoch knapp vor dem Pausenpfiff fiel. Stefan Ulrich traf von der Strafraumgrenze platziert und unhaltbar ins rechte Eck zum 0:1 (44.).
Nach der Pause schöpften beide Trainer ihr Wechselkontingent aus. Denn das Uckermarkderby kostete viel Kraft, zudem schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter. René Kauschke engte die Kreise des Göritzer Spielmachers Guido Reich ein, auf der Gegenseite kümmerte sich Stefan Ulrich um den VfB-Lenker Daniel Ruff. Göritz hätte für eine Vorentscheidung sorgen können, aber Karsten Döring verzog im Konter (49.), einen toll gezirkelten 17-m-Freistoß von Bütow fischte Zimmermann noch aus dem oberen linken Eck (64.).
In den letzten 20 Minuten rannte der VfB noch einmal kräftig an, zumeist aber nur mit Gewalt durch die Mitte. Flügelspiel oder Doppelpässe gab es nicht. Ronny Kühnke schoss am langen Pfosten vorbei (69.), Ruff hatte freie Schussbahn, hämmerte das Leder aber ebenfalls vorbei (71.). Sven Schröder hatte im Abschluss kein Glück (79.), Zürner fand in Meyer seinen Meister (81., 83.). Zwei Freistöße in der Nachspielzeit sorgten noch einmal für höchste Alarmstufe vor dem Eintracht-Tor, aber der Schuss von Ruff wurde abgeblockt, Zürner scheiterte an Meyer. Es blieb beim nicht unverdienten Auswärtssieg der Göritzer, die diesmal konzentriert bis zur letzten Minute spielten.