Seit Jahr und Tag ist der VfB Gramzow für die Göritzer ein Angstgegner. Und lange sah es auch in diesem Derby nach einem Sieg der Ruff-Elf aus. Denn die Gäste spielten konzentrierter und organisierter. Aus einer kompakten Abwehr heraus wurden die Sturmspitzen gesucht. Der Einsatz von Routinier Thomas Seethaler machte sich bezahlt. Seine Grundliniendurchbrüche und Doppelpässe waren sehenswert.
Die erste Chance hatten aber die Gastgeber. Guido Reich prüfte VfB-Torwart Sven Graßnick mit einem 25-m-Freistoß (2.). Danach aber die Gramzower dynamischer und aggressiver. Michael Bathke schoss von rechts über das Göritzer Tor (4.). Auch Maik Zürner verfehlte nur knapp (5.). Als aber Mario Schneider auf Daniel Ruff ablegte, erzielte dieser frei stehend mit einem straffen Schuss das 0:1 (12.). Bathke (15.) sowie Libero Sven Lüdecke, der eine Zürner-Eingabe verpasste (26.), und nochmals Bathke (27.) hatten noch die Chancen zum 0:2. Danach verflachte aber das Spiel. Der VfB ruhte sich auf seinem knappen Vorsprung aus, Eintracht Göritz ließ zu wenig den Ball laufen und rannte sich immer wieder in der massiven Gramzower Abwehr um den guten Lüdecke fest. Vieles blieb dem Zufall überlassen, so dass die 150 Zuschauer bis zur Pause keine Torraumszenen mehr sahen.
Nach dem Wechsel zunächst ein Göritzer Aufbegehren. Einen tollen Schuss von Jens Hornburg konnte Graßnick hervorragend zur Ecke lenken (49.). Beim 1:1 durch Guido Reich machte die VfB-Abwehr aber keine gute Figur (65.). Doch die Freude über den Ausgleich war nur von kurzer Dauer. Die Gäste zogen kurz das Tempo an und kamen schon in der 69. Minute durch Zürner nach schönem Grundlinienzuspiel von Seethaler zur erneuten Führung (69.). Aber mit dem 1:2 im Rücken verfiel der VfB wieder in unerklärliche Passivität und beschränkte sich auf wenige Konter. Doch Zürner und Bathke konnten sich nicht durchsetzen.
Eintracht Göritz kämpfte verbissen um den Ausgleich, auch wenn die spielerische Linie fehlte und die Bälle zumeist nur hoch und vergeblich in den VfB-Strafraum geschlagen wurden.
Doch in der letzten Minute fiel das unerwartete 2:2. Es war nicht umsonst der beste Göritzer an diesem Tag, der den Ausgleich erzielte, denn Markus Schwebe kämpfte um jeden Ball und suchte auch den Abschluss.
Nach Freistoß des zwei Minuten zuvor eingewechselten Heino Bütow ließ René Mangliers das Leder „abtropfen“. Schwebe fasste sich ein Herz und zog aus 18 Metern ab. Das Leder schlug unhaltbar im linken oberen Dreiangel ein. Die Punkteteilung war verdient, der VfB wurde letztlich noch für seine Inaktivität bestraft.