Die Ansetzungen und Ergebnisse

Zum Ende hin hätte sich wohl keiner der Akteure auf dem Rasen gegen eine vorzeitige Auswechslung gewehrt - bei gefühlten 40°C in praller Sonne schwand am Samstag neben der Kraft bei den völlig ausgelaugten Spielern vorzeitig auch die Konzentration. Nach einer äußerst engagiert geführten ersten Hälfte schlichen beide Teams torlos aber leistungsgerecht remis zum verdienten Pausentee. Bei den Prenzlauern konnte sich im ersten Durchgang insbesondere der kurzfristig eingesprungene Ersatzkeeper Detlef Kluge (41, Team "Alte Herren") mit mehreren Glanzparaden auszeichnen, ebenso souverän ersetzte Stürmer Christian Fähling (26) Stamm-Libero Leege auf dessen Position.

Nach dem Wechsel ging das Geduldspiel weiter, beide Teams versuchten alles, scheiterten aber regelmäßig an den gut gestaffelten Abwehrreihen ihrer Gegner - bis zur 72. Minute: aus dem Mittelkreis sieht der aufmerksame FSV-Kapitän Ingo Wewiorra (38) den cross auf die linke Angriffsseite startenden Jeromé Schulz (23), der die Kugel mit beeindruckendem Solo bis zur Grundlinie treibt und dort mit herrlicher Körperdrehung gleich zwei Verteidiger austanzt. Vom Elfmeterpunkt aus ruft der weit aufgerückte Verteidiger Michael Kraft (19, nach Rot-Sperre wieder dabei) und wird mustergültig bedient - mit links schiebt er das Runde unbedrängt und unhaltbar für Schlussmann Torsten Röhl (36) flach rechts ins Eckige - 0:1, die Geduld der Gäste hat sich gelohnt! Beim FSV war nun der Bann gebrochen: eine Ecke von rechts durch Schulz landet punktgenau auf dem Kopf des äußerst emsigen Guido Höppner (24), der mit einer "Bogenlampe" unglücklich nur die Latte trifft (75.). In der 90. Minute dann tankte sich der eingewechselte Martin Sterling (20) wunderschön über die linke Seite durch und flankte, von der Strafraumlinie aus aber verfehlte Tom Hausding (22) mit links nur um Zentimeter den Querbalken der Platzherren. Schiedsrichter Pedro Sithoe (Greifswald) rief sodann zu drei quälenden Nachspielminuten auf, sämtliche Getränkeflaschen waren längst leer. Dann noch einmal ein weiter Abschlag durch den ebenso eingewechselten Silvio Ulrich (41), mit schöner Ballannahme tief in der gegnerischen Hälfte kann sich Stephan Bethke (20) das Leder selbst vorlegen und auf die rechte Strafraumecke zustürmen - mit der "rechten Klebe" zieht er ab und der Ball zappelt unten rechts im Netz der Gastgeber - 0:2 (92.).

Ausgelassen feierten die "Rot-Weißen" diesen Triumph zumal fast zeitgleich die Kunde eintraf, dass Lokalrivale Gramzow in Wandlitz mit 6:0 unter die Räder kam und damit erstmals Platz 2 in der Landesklasse Nord erreicht war - die beste Tabellenplatzierung der gesamten Saison - bislang!